Aftershave: Weniger Hautirritationen bei richtiger Anwendung

Wenn wir Männer etwas machen, was schon viele viele Männer vor uns und unserer Zeit gemacht haben, dann ist es Rasieren. Erste „Rasierschaber“ aus Stein wurden sozusagen bereits 6000 Jahre vor Christus (!) benutzt um das Gesichtshaar zu entfernen.

Aftershave richtig anwenden

Eine Sache die allerdings erst viel später irgendwann im 20. Jahrhunderts Einzug in das Ritual der Rasur gefunden hat, ist das sogenannte Aftershave oder auch Rasierwasser.

Aber hast Du doch schon mal gefragt was das eigentlich genau ist und wieso Du es verwenden solltest?

Wir verraten ein paar interessante Fakten und besprechen was Aftershave ist, welche typischen Inhaltsstoffe und generell welche Aftershave-Typen es gibt.
Dazu zeigen wir Dir wie Du selbst dein eigenes Rasierwasser herstellst.
Außerdem nehmen wir die unterschiedlichen Hauttypen unter die Lupe.
Zu guter Letzt kommen wir zur Frage wieso Du Aftershave verwenden solltest und wie die korrekte Anwendung aussieht.

Was ist Aftershave? Die Basics

Grundlagen für Pflege nach der Rasur

Übersetzt man Aftershave ins Deutsche, wird daraus Rasierwasser. Wortwörtlich übersetzt bedeutet es nach der Rasur und wird spätestens damit eigentlich selbsterklärend.

Aftershave oder eben auch Rasierwasser wird direkt nach der Rasur auf die Gesichtshaut auftragen und verteilt, verschmiert oder einmassiert. Je nachdem in welcher Form das Aftershave vorliegt. Es gibt Lotionen, Cremes, Öle oder wässrige, flüssige Produkte.

Aber wieso sollte man Aftershave überhaupt verwenden?

Ursprünglich wurde Rasierwasser verwendet um Infektionen nach dem Rasieren zu verhindern. Und das machte anfangs auch wirklich Sinn. Dank dem technologischen Fortschritt sind heutige, moderne Rasierer, egal ob naß oder elektro, wesentlich besser und sicherer und verursachen nur noch selten Verletzungen der Haut.

Das bedeutet jedoch nicht dass Du kein Aftershave mehr benutzen musst! Bei der Rasur wird teilweise die oberste Hautschicht verletzt oder sogar abgetragen. Verunreinigungen wie Schmutzpartikel und Bakterien aber auch die Sonne können die darunterliegende Hautschicht beschädigen. Und genau beim Schutz dieser Hautschicht, kommt Aftershave ins Spiel.

Beim Auftragen von Aftershave ziehen sich die Hautporen zusammen und werden somit verschlossen. Es beschützt die Haut vor Schmutzpartikeln und verhindert das Eindringen von Bakterien in die Haut. Je nach Variante verleiht das Rasierwasser der Haut auch einen leichten Glanz.

Oftmals werden die obersten Hautschichten strapaziert und trocknen so leichter Haut aus. Die Haut verliert also Feuchtigkeit. Ein Aftershave spendet der Haut die verlorene Feuchtigkeit. Das ist einer der Hauptgründe die für die Verwendung von Aftershave sprechen.

Zusätzlich verringert Aftershave Hautirritationen die nach einer Rasur entstehen können.

Typische Bestandteile von Aftershave

aftershave bestandteile

Im vorigen Kapitel wurden Lotionen, Cremes, Öle und flüßige Produkte als Formen von Aftershave genannt. Generell kann man sagen es gibt zum einen Balsam Produkte und zum anderen die wässrigen, sehr flüssigen Produkte.

Flüssige / wässrige Aftershaves

Diese Art ist die gängigere Art von Aftershaves. Viele Parfumhersteller bieten zusätzlich zum Parfum ein Aftershave mit gleicher Duftnote in dieser flüssigen Form an.

Typisch für diese Aftershaves ist, dass sie antibakteriell wirken.

Flüssige Aftershaves sind meistens eine Kombination aus Gesichtswasser, Adstringenten und Destillaten:

  • Gesichtswasser basiert auf pflanzlichen Extrakten die vor allem für die Reinigung der Haut verwendet werden. Zusätzlich wirken diese Extrakte feuchtigkeitsspendend für die Haut.
  • Adstringente: Die sogenannte Adstringenz wird unter Weinkennern für die Fähigkeit eines Weines verwendet, ein pelziges Gefühl im Mund zu verursachen. Genau diese Stoffe, die Adstringente, führen beim Auftragen auf die Gesichtshaut dazu, dass die Hautporen sich zusammenziehen und verschließen.
  • Als Destillate werden die durch Destillation gewonnenen Aromata bezeichnet. Diese dienen vor sozusagen der Erzeugung eines gewissen Dufts.

Weitere Bestandteile sind Antioxidantien, Öle und Proteine. Dazu kommen in der Regel extra Stoffe um zum einen die Feuchtigkeit in der Haut zu behalten und zum anderen zusätzlich Feuchtigkeit zu spenden.

Die enthaltenen Öle pflegen die Haut und helfen damit bei der Regeneration. Dabei handelt es sich um die gleichen Öle wie sie in z.B. in Bartöl enthalten sind. Gängige Öle sind Kokosöl, Jojoba Öl oder auch Avocadoöl die nachgewiesenermaßen die Haut beruhigen.

Balsamartige Aftershaves

Diese Gruppe von Aftershaves wird primär in kälteren Klimazonen verwendet bzw. eignen sich eher für kalte Temperaturen. Wird es wärmer, tendiert man deutlich stärker zur Schweißbildung, da diese Aftershave „schwerer“ und den ganzen Tag auf der Haut liegen.

Gerade bei tieferen Temperaturen spenden diese der Haut aber damit auch noch bis zum Abend entsprechenden Schutz.

Die verschiedenen Aftershave-Typen

verschiedene typen

Bisher haben wir bereits geklärt, dass es sowohl flüssige als auch balsamartige Aftershaves gibt. Egal für welche Variante man sich entscheidet: Den Zweck erfüllen beide Formen.

Du solltest beide Varianten einmal ausprobieren und selbst für dich entscheiden, welche Form dein Aftershave haben soll.

Ein häufiger Irrtum ist, dass ein Aftershave Alkohol enthalten muss um antibakteriell zu wirken. Das ist aber falsch! Diverse beigemischte Öle können genauso gut Bakterien vernichten und haben somit eine antibakterielle Wirkung. Alkohol selbst wirkt hydrophob und trocknet die Haut sogar aus!

Bei der Auswahl des richtigen Aftershaves solltest Du aber vor allem darauf achten, dass beruhigende und heilsame Öle enthalten sind. Erst in zweiter Instanz sollte der Duft eine Rolle spielen. Ansonsten könntest Du dir direkt dein Parfum ins Gesicht sprühen 😉

Anleitung: Aftershave selber herstellen

DIY Aftershave

Ein eigenes Aftershave herzustellen ist überhaupt nicht schwer. Wir haben Dir eine Anleitung geschrieben. Die Mengenangaben sind nur ungefähre Richtwerte – je nachdem sozusagen was Du für einen Duft erzielen möchtest, musst Du dementsprechend variieren.

1. Zutat (5 Esslöffel): Zuerst wählst Du dein Adstringent aus. Wie wir bereits gelernt haben, ist das nötig um die Hautporen nach der Rasur zu schließen. Dazu eignen sich Trinkbranntwein, Wodka oder auch botanischer Gin.

Häufig findet man im Internet auch Anleitungen mit Franzbranntwein. Wir raten allerdings eher zu den hochwertigeren Produkten – es geht schließlich um unsere sensible Gesichtshaut.

Gerade wenn Du auf Alkohol verzichten möchtest, kannst Du z.B. auch Apfelessig verwenden.

2. Zutat (3 Esslöffel): Als nächstes muss noch ein zweites Adstringent ausgewählt werden. Dieses soll vorwiegend beruhigende Eigenschaften auf die Haut haben. Die sogenannte Zaubernuss eignet sich hier hervorragend.

Zaubernuss wird aus der Rinde der Hamamelis-Pflanze gewonnen und enthält Tannine die Reizungen beruhigt und Bakterien bekämpft.

3. Zutat (5 Esslöffel): Nun werden Substanzen beigemischt um die Haut später mit Feuchtigkeit zu versorgen und weich zu machen. Dazu eignen sich z.B. Glyzerin (kommt in sehr vielen Rasurprodukten vor), Lanolin (in flüssiger Form) oder auch Mineralöl.

4. Zutat (3-5 Esslöffel): Als letztes kommen noch essentielle Öle und Aromata hinzu. Gerade hier kommt es jetzt auch auf persönliche Vorlieben an. Willst Du eher ein kühlendes, erfrischendes Aftershave? Dann kannst Du beispielsweise Eukalyptusöl oder Menthol hinzufügen.
Willst Du lieber einen frischen Duft? Dann versuche Zitrusöle beizumischen.
Weitere Öle die sich eignen: Lavendelöl, Zedernholzöl, Avocadoöl, Kokosöl oder auch Jojobaöl.

Die kleine Einmaleins der Hauttypen

verschiedene typen

Normale Haut

Bei ganz normaler Haut kannst Du im Grunde alle Aftershave ohne Probleme verwenden. Vielleicht eignen sich die flüssigen Aftershaves etwas besser.

Trockene Haut

Im Falle von trockener Haut muss man etwas vorsichtiger sein. Gerade zu „scharfe“ Aftershaves können Hautirritationen hervorrufen. Da die Haut schon von Haus aus trockener ist, sollte auf jeden Fall ein besonders Feuchtigkeit-spendendes Mittel ausgewählt werden.

In vielen Fällen bietet sich hier die Verwendung eines Balsams an, da dieser einfach über längere Zeit die Haut schützt und mit Feuchtigkeit versorgt.

Sensible Haut

Mit sensibler Haut ist es ähnlich wie mit trockener Haut. In beiden Fällen sollten keine alkoholhaltigen Aftershaves verwendet werden. Der Feuchtigkeitsaspekt ist vielleicht nicht so extrem zu beachten wie im Falle der trockenen Haut.

Haselnussöl und Aloe Vera sind empfehlenswerte Bestandteile für ein Rasierwasser für sensible Haut.

Fettige Haut

Hier hast Du zwar alle Möglichkeiten, aber dennoch eignen sich bei fettiger Haut eher die flüssigen Aftershaves. Creme, Balsam, Lotion und Öl können zwar auch verwendet werden, liegen aber dann zusätzlich zum schon vorhandenen Hautfett auf der Gesichtshaut. Das fühlt sich vermutlich nicht so gut an.

Wieso Du ein Aftershave brauchst

pflege nach der rasur

Das absolut wichtigste Argument: Hautpflege. Und zwar verstehen wir darunter zum einen die Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit und zum anderen den antibakteriellen Effekt.

Bei der Rasur entstehen immer Mikroverletzungen der Haut. In diese können leicht Bakterien und Schmutzpartikel eindringen. Bei Verwendung eines Aftershaves werden die Bakterien abgetötet, Mikroverletzungen desinfiziert und die Poren sofort verschlossen.

Ein weiterer Grund für ein Aftershave ist der angenehme Duft.

Außerdem können durch das Auftragen von Rasierwasser Rasurbrand und eingewachsene Haare verhindert werden.

Aftershave richtig benutzen

Anwendung

Die richtige Anwendung ist nicht schwierig. Wir zeigen Dir trotzdem wie Du Aftershave am effektivsten verwendest.

Schritt 1: Direkt vor und nach der Rasur wäscht Du dein Gesicht mit warmem Wasser ab. Dieser Prozess öffnet die Hautporen. Deshalb solltest Du direkt im Anschluss dein Gesicht mit kaltem Wasser abwaschen. Dies ist der erste Schritt um die Poren wieder zu verschließen.

Schritt 2: Benutze ein komplett frisches Handtuch um dein Gesicht abzutrocknen. Wichtig ist dabei, dass Du nicht auf der Haut reibst sondern eher tupfst. Versuche möglichst alles Wasser mit dem Handtuch zu entfernen.

Schritt 3: Gebe etwas von dem Aftershave in deine Hand und verreibe es zuerst zwischen den Handflächen. Verreibe es nun mit deinen beiden Händen im Gesicht. Je nachdem welches Aftershave zu verwendest, kannst Du es auch sanft einmassieren.

Fazit

Wir hoffen, dass wir dir zeigen konnten, warum Du Aftershave verwenden solltest. Nicht nur damit Du besser riechst, sondern vor allem wegen den hautpflegenden Eigenschaften. Oft wird vergessen, dass eine Rasur ganz schöne Strapazen für die sensible Gesichtshaut darstellen können.

Muss ich Aftershave verwenden?
Die Antwort ist ganz klar: Nein. Aber Du tust deiner Haut etwas Gutes wenn Du es dennoch machst. Ein weiterer toller Vorteil wenn Du deine Haut pflegst: Sie altert langsamer und lässt sich länger jünger aussehen.

Eine andere Frage die vielleicht noch aufkommt: Sollte ich Aftershave verwenden, wenn ich meinen Bart nur trimme?
Unsere Meinung dazu lautet: Nein, das musst Du nicht. In diesem Falle reicht es z.B. eine Feuchtigkeitscreme zu verwenden. Ansonsten wird die Haut ja in diesem Falle nicht verletzt.

Bildquelle: Dolgachov @photodune.net; Jodie Johson @canva.com​

Schreibe einen Kommentar

*