1. Durch Rasur wächst der Bart schneller
Die Behauptung ist: FALSCH
Gerade viele Jugendliche können es kaum erwarten, dass der Bart endlich anfängt zu sprießen. Da liegt die Idee nahe, dem Wachstum der Haare irgendwie auf die Sprünge zu helfen.
Weit verbreitet und vielfach überliefert ist der Glaube, häufiges Rasieren führe zu einem verbesserten Haarwachstum. Ein schnellerer Bartwuchs durch die Rasur konnte in zahlreichen Studien jedoch mittlerweile eindeutig widerlegt werden.
Die erste Studie zu diesem Thema erschien sogar bereits im Jahr 1928. Inzwischen sollte sich das Ergebnis also eigentlich herumgesprochen haben.
[Quelle]
2. Durch Rasur wird der Bart dichter
Die Behauptung ist: FALSCH
Ebenfalls wird häufigem Rasieren ein Einfluss darauf zugesprochen, wie dicht der Bart wächst. Studien haben wiederum gezeigt: Auch die Dicke und die Anzahl der Barthaare lassen sich durch die Rasur nicht beeinflussen, sondern sind genetisch bestimmt.
Dein Bart wird demnach nicht dichter, wenn du dich häufiger rasierst. Allerdings werden längere Barthaare zur Spitze hin dünner, weshalb kurze Bartstoppeln den Eindruck eines dichteren Bartwuchses vermitteln können.
Ein bisschen Schummeln lässt sich mithilfe der Rasur also schon, auch wenn dies ein rein optischer Effekt ist.
[Quelle]
3. Barthaare wachsen bei jedem Mann gleich schnell
Die Behauptung ist: FALSCH
Die ungefähre Wachstumsrate der Barthaare beträgt etwa 0,33 mm pro Tag, also etwa 1 cm pro Monat. Wie schnell der Bart genau wächst, hängt jedoch auch von hormonellen Aspekten und der Versorgung der Haarwurzeln mit Nährstoffen ab.
Die genaue Geschwindigkeit des Bartwuchses kann sich somit je nach Testosteronwert und Ernährungslage durchaus von Mann zu Mann etwas unterscheiden. Als Richtwert kann das monatliche Wachstum von einem Zentimeter jedoch allemal dienen.
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4. Wer mit 23 noch kein Bartwachstum hat, wird keine Chance mehr auf einen Bart haben
Die Behauptung ist: FALSCH
Der Bartwuchs setzt bei männlichen Jugendlichen hormonell bedingt während der Pubertät in der Regel im Alter zwischen 14 und 18 Jahren ein. Wie ausgeprägt der eigene Bart wächst, ist dabei vor allem eine Sache der Genetik.
Wenn du männliche Vorfahren mit stark ausgeprägtem Bartwuchs hast, solltest du aufgrund deiner Gene also gute Voraussetzungen für einen stattlichen Bart haben.
Doch auch bei Männern mit entsprechenden Voraussetzungen für einen dichten Bart kann das Erreichen des maximalen Wachstums auf sich warten lassen, da das Wachstum während der Pubertät und auch in den Jahren danach allmählich weiter zunimmt.
Trotzdem gilt: Wer mit 23 überhaupt keinen Bartwuchs hat, für den stehen die Chancen auf einen ausgeprägten Vollbart eher schlecht. Vorsichtshalber kann in einem solchen Fall ein Besuch beim Andrologen vorgenommen werden, um hormonelle Ursachen ausschließen zu können.
Prinzipiell ist ein wenig ausgeprägter Bartwuchs allerdings kein Grund zur Sorge, sondern zumeist Sache der Veranlagung.
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5. Der Bart wird so lange wachsen, wie man ihn wachsen lässt
Die Behauptung ist: FALSCH
Anders als eindeutig funktionale Körperbehaarung wie Augenbrauen oder Achselbehaarung, deren Länge beschränkt ist, können Barthaare eine beträchtliche Länge erreichen. Wie lang der Bart tatsächlich wird, hängt von der Dauer der Wachstumszyklen ab, nach denen ein einzelnes Barthaar ausfällt.
In der Regel dauert der aus drei Phasen bestehende Lebenszyklus eines Barthaars etwa sieben Jahre. Eine eindeutige genetische Grenze gibt es dabei für die Länge des Bartes nicht.
Übrigens: „Den längsten Bart trug seinerzeit Hans Langseth, ein 1927 in den USA verstorbener Norweger mit 5,33 m Haarlänge.“ (Wikipedia) Das dürfte wohl kaum zu überbieten sein.
6. Knoblauch fördert den Bartwuchs
Die Behauptung ist: UNBESTÄTIGT
Angebliche Hausmittel für schnelleren Bartwuchs werden schon seit Jahrhunderten verwendet und sind aus verschiedensten Regionen und Kulturen bekannt.
Meist ist die Faktenlage zu solchen Mitteln allenfalls spärlich und Studien zur Wirksamkeit Mangelware, was vor allem auf das bislang fehlende medizinische und öffentliche Interesse zurückzuführen war.
So konnte auch im Fall Knoblauch ein positiver Nutzen in puncto Bartwuchs bisher nicht eindeutig festgestellt werden. Zwar gibt es bereits einige Studien, die Knoblauch im Hinblick auf bestimmte Haarausfallerkrankungen eine Wirksamkeit bescheinigen.
Was den Bartwuchs betrifft, ist eine Wirkung bislang jedoch nicht belegt. Das zunehmende Interesse am Thema Bartwuchs im Speziellen könnte womöglich die Faktenlage durch neue Studien in Zukunft etwas verbessern.
[Quelle]
7. Kieselerde fördert den Bartwuchs
Die Behauptung ist: UNBESTÄTIGT
Ein regelrechter Klassiker unter den Nahrungsergänzungen für Haut und Haare ist Kieselerde.
In Studien wurden positive Auswirkungen auf das Hautbild und das Haarwachstum teilweise bestätigt, wobei es jedoch zumeist um das optische Erscheinungsbild und weniger um das Wachstum ging.
Studien, die sich mit der Wirkung von Kieselerde auf den Bartwuchs beschäftigen, sind indes noch nicht durchgeführt worden, weshalb über Resultate nur spekuliert werden kann. Dennoch ist Kieselerde auch als Mittel für den Bartwuchs beliebt und wird immer wieder von Anwendern empfohlen, die eine Wirksamkeit behaupten.
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8. Der Bart wächst an allen Stellen gleich schnell
Die Behauptung ist: RICHTIG
Häufig wird behauptet, die Wachstumsgeschwindigkeit der Barthaare hänge von der jeweiligen Gesichtsregion ab.
Fakt ist jedoch: Das Tempo, mit dem deine Barthaare sprießen, ist überall gleich. Gefühlt kann sich die Schnelligkeit des Wachstums allerdings durch die verschieden starke Ausprägung des Bartes unterscheiden, denn nur bei wenigen Männern ist die Verteilung der Barthaare in allen Regionen ausgeglichen.
So wirkt das Wachstum des Bartes durch optische Unterschiede an einigen Stellen schneller. Ein besonders dichtes Wachstum (das somit „schneller“ wirkt) erreichen die meisten Männer am Kinn und auf der Oberlippe, während die Verteilung der Barthaare auf den Wangen oft lückenhaft ist und damit langsamer wirkt.
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