Wie entstehen sie?
Normalerweise wachsen gekürzte Haare gerade nach außen. Krauses und lockiges Haar hat aber häufig die Eigenschaft, beim Nachwachsen unter der Haut weiterzuwachsen. Dadurch kann es zu einer Entzündung der Haarfollikel kommen, die sich in Rötungen, Reizungen und Rasierpickeln äußert.
Bei Männern und Frauen entstehen sie meist an den Stellen, an denen die Haarentfernung passiert, d.h. bei Frauen eher im Intim-, Bein- und Achselbereich, bei Männern eher im Gesicht. Allerdings gibt es hierzu bis jetzt keinen wissenschaftlich quantifizierten Zahlen.
Eingewachsene Haare entfernen und behandeln
Ist Bart- oder anderes Körperhaar schon eingewachsen, gilt es, Schadensbegrenzung zu betreiben. Grundsätzlich gilt zunächst: Vom Rasieren sollte bis zum Abklingen der Entzündungen abgesehen werden. Um schnell Linderung herbeizuführen, habe ich hier 3 verschiedene Mittel aufgelistet, um die eingewachsenen Haare zu behandeln:
1. Peeling
Durch regelmäßiges Peeling und auflegen von warmen Handtüchern/Waschlappen sorgst du für eine Öffnung der Poren und das Entfernen abgestorbener Hautzellen. So wird das eingewachsene Haar nach und nach an die Oberfläche geschoben und freigelegt, bis es dann schließlich durch eine desinfizierte Pinzette entfernt werden kann.
Ist die betroffene Stelle noch nicht entzündet, können auch durch ein Abreiben der oberen Hautschichten mit einem Luffa-Schwamm die eingewachsenen Haare entfernt werden.
Ein weiterer, durch Peeling hervorgerufener positiver Effekt, ist die bessere Durchblutung der Haut, welche wiederum die Regeneration fördert. Entzündungen und Hautirritation können somit schneller abklingen.
2. Salben
Bereits entzündete Stellen können mit entzündungshemmenden Salben bzw. Cremes behandelt, im Idealfall aber (bei nicht Abklingen) von einem Hautarzt untersucht werden.
3. Natürliche Mittel
In der Naturheilkunde gibt es ebenfalls Mittel denen entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben werden wie beispielsweise Teebaumöl und Ringelblume. Diese gibt es in den bekannten Drogerien zu erwerben und sind zur äußerlichen Anwendung bestimmt.
Um grundsätzlich zu verhindern, dass Haare überhaupt erst einwachsen, gibt es viele Methoden. Hier habe ich die besten und wirkungsvollsten aufgelistet:
5 Tipps, um eingewachsene Haare zu vermeiden
Tipp 1:
Haare und Rasierer vor der Rasur vorbereiten: Das Bart- oder Körperhaar sollte vor der Rasur in jedem Fall richtig präpariert werden. Warmes Wasser zum Öffnen der Poren, Rasierschaum zum Aufrichten und Weichmachen der Haare, sowie sauberes, anständiges Rasierwerkzeug (Stichwort: Saubere und scharfe Klingen!) sollte bei jeder Rasur dein Standard sein. So gleitet der Rasierer schön über die betreffende Stelle, ohne das Haar auszureißen und zu viel Druck ausüben zu müssen. In diesem Artikel habe ich bereits ausführlich beschrieben, wie man sich richtig rasiert.
Tipp 2:
Eine weitere wirksame Möglichkeit Rasurbrand und eingewachsenen Haare vorzubeugen: Immer in Haarwuchsrichtung rasieren. Wenn du gegen den Strich arbeitest, ist die Chance höher, dass die Haare unter der Haut einwachsen.
Tipp 3:
Nicht nur zur Behandlung, sondern auch zur Vermeidung gut geeignet, ist ein Peeling. Wie oben schon beschrieben, werden so tote Hautzellen abtransportiert, die sonst deine Poren und Haarfollikel verstopfen können. Anwendungshäufigkeit: ca. 1-2 mal pro Woche.
Tipp 4:
Wenn du deine Beinhaare mit dem Epilierer bearbeitest und nicht darauf verzichten kannst, solltest du unbedingt nur in Wuchsrichtung epilieren. Die Chance, dass das Haar in der gewünschten Richtung herauswächst, ist hierbei größer. Ebenfalls bewährt hat sich ein gelegentlicher Wechsel zwischen einer Rasur und dem Epilieren der Beine. Hierbei werden die Haarfollikel etwas besser geschont.
Tipp 5:
Du hast trotz der vorigen Tipps immer noch Probleme mit eingewachsenen Haaren und weißt nicht mehr, was du tun sollst? Dann könnte eine Laserbehandlung oder das IPL-Verfahren als Methoden der dauerhaften Haarentfernung eine Option für dich sein.
Was muss ich bei der Haarentfernung im Intimbereich beachten?
Gerade im Intimbereich wachsen die Haare häufiger ein, vor allem wenn man sich dort das erste Mal oder nur selten rasiert. Durch beachten der im letzten Abschnitt beschriebenen Tipps, wirst du auch an diesen sensiblen Stellen deines Körpers, das unangenehme Problem im Zaum halten können.
Dennoch gibt es 2 Methoden der Haarentfernung, auf die ich in diesem Zusammenhang gerne noch gesondert eingehen möchte:
Waxing:
Beim Waxing wird das Haar samt kompletter Haarwurzel ausgerissen. Für den Anwender ist das zunächst toll, da die Haut über längere Zeit haarlos und glatt bleibt. Dennoch erhöht sich dadurch auch das Risiko für eingewachsene Haare im Intimbereich.
Außerdem werden die Haare entgegen der Wuchsrichtung ausgerissen, was bei unsachgemäßer Anwendung zu Hautirritationen und Mikroverletzungen führen kann.
Wenn du dich für Waxing entscheidest, solltest du das grundsätzlich beim Fachmann durchführen lassen. Bei Warmwachs achtet dieser vor allem auf die richtige Temperierung des Wachses.
Von einer Kaltwachsstreifenbehandlung wird generell für den Schambereich abgeraten, da die beschichteten Papierstreifen nicht für die Beschaffenheit der Schamhaare optimiert sind.
Sugaring (Halawa): Beim Sugaring wird eine Zuckerpaste auf die zu entfernenden Haare gestrichen und dann abgezogen. Im Gegensatz zum Waxing ist diese Methode hautschonender. Zum einen wird in Haarwuchsrichtung ausgezogen, zum anderen verklebt die Paste nicht an lebenden Hautzellen (Quelle).
Vor allem für die Entfernung von Intimbehaarung (Brazilian Waxing) ist daher das Sugaring eher dem Waxing vorzuziehen.
Die Entfernung durch die vorgestellten Epilationsmethoden bieten aber auch Vorteile:
- Längerer Zeitraum zwischen Haarentfernung und dem Nachwachsen der Haare
- Verlangsamung des Haarwachstums
- Dünnere und weichere Haare
Was sind mögliche Folgen?
In erster Linie sind eingewachsene Haare einfach nur unangenehm und lästig. Ein Problem für deine Gesundheit stellen sie nur in den seltensten Fällen dar. Unter Umständen können sich bei falscher Behandlung auch Narben bilden, die den Betroffenen für längere Zeit belasten.
Entzündet sich ein Haarfollikel aber beispielsweise durch Bakterien, kann es sein, dass auch das umliegende Gewebe in Mitleidenschaft gezogen wird und sich ebenfalls entzündet. Abszesse, Furunkel oder Zysten sind mögliche Folgen und wenn es ganz blöd läuft, sogar eine Blutvergiftung. In diesen Fällen sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden.
Was kann ich gegen entstandene Narben tun?
Zunächst ist wichtig zu verstehen, dass Narben ein Prozessschritt im Wundheilungsverlauf sind. Keine Wunden, keine Narben. Um Wunden also gar nicht erst entstehen zu lassen, solltest du folgende Dinge in jedem Fall vermeiden:
- Aufkratzen von Pickeln oder Pusteln, die durch eingewachsene Haare entstanden sind
- Unsaubere Instrumente: Nicht desinfizierte Nadeln oder Pinzetten sind wahre Bakterienherde. Deshalb solltest du unbedingt auf ausreichende Hygiene beim Behandeln achten (siehe oben)
Mittel gegen Narben
Narbensalben/-cremes: Können Juckreiz lindern und Rötungen mindern. Eine regelmäßige Anwendung kann die Narbe etwas weniger auffällig und blasser erscheinen lassen.
Narbenpflaster: Regen Stoffwechselprozesse an und fördern eine Neubildung von Gewebe.
Dermabrasion: Abschleifen von überschüssigem Narbengewebe.
Laserbehandlung: Hohe Kosten. Sollte nur von Spezialisten durchgeführt werden.
Photocredits:
Man Shaving by Kzenon @ canva.com
Hair removal wax heater by Coufax73 @ photodune.net
Laser epilation by olinchuk @ photodune.net