In diesem Teil des großen Bartöl-Guides kläre ich dich über die Eigenschaften der Produktgruppen auf. Ich sage dir, was drin ist, und wo was Anwendung findet.
Bartöl vs. Bartwachs
Bartwachs, auch bekannt als Bartwichse, ist die Mutter aller Bartpflegeprodukte. Bereits im 19. Jahrhundert wurde die feste Modelliermasse, die in Dosen oder Tuben portioniert wird, von Bartträgern ihrer Zeit geschätzt und angewendet.
Für wen ist Bartwachs geeignet?
Nicht bei jedem Bartträger empfiehlt sich die Anwendung von Bartwachs. Es zeichnet sich durch eine besonders feste Konsistenz aus und findet hauptsächlich Anwendung beim Styling ausgefallener Schnurrbärte oder anderer extravaganter Bärte.
Eine gewisse Länge sollte dein Barthaar also in jedem Fall mitbringen, da du ansonsten nichts weiter als einen verklebten, unansehnlichen Drei-Tage-Bart erreichen wirst.
Solltest du dir einen Schnurrbart a la Kaiser Wilhelm oder Ingo Lenssen stehen lassen wollen, ist Bartwachs das Produkt deiner Wahl. Durch die äußerst feste, klebrige Konsistenz des wird deinem Barthaar fester Halt und Struktur verliehen, sodass es der Schwerkraft strotzen kann und sich außergewöhnliche Stylings umsetzen lassen.
Besonders gut eignet es sich auch, um sprödes, widerspenstiges Barthaar zu glätten. Eine allzu pflegliche Wirkung auf Haut und Haar solltest du dir allerdings nicht versprechen, da der Großteil der Modelliermasse sich im Barthaar verfängt und nicht in Haut und Haarwurzel einzieht.
So wird Bartwachs richtig angewendet
Zunächst verreibst du die kneteähnliche Masse zwischen deinen Fingern, bis sie sich erwärmt hat und leicht formbar ist. Anschließend arbeitest du sie von der Bartmitte aus beginnend in deinen Schnauzer oder sonstige Bartpartien ein, um dein Haar in die gewünschte Form zu bringen.
Für die optimale Verteilung der Masse empfiehlt sich die Einarbeitung mit einer Bartbürste.
Am Ende des Tages empfehlen wir dir, den Wachs gründlich auszuspülen und den Bart zu waschen, damit sich keine hartnäckigen Verschmutzungen festsetzen, die deinem Bart langfristig schaden könnten.
Was ist drin?
Ein gutes Bartwachs hat in aller Regel Bienenwachs als Basis, es gibt jedoch auch Rezepturen mit Talg oder anderen Feststoffen wie Sheabutter als Grundlage. Während den Mixturen in vergangen Jahrhunderten übelriechendes Schmierfett beigemischt wurde, wird hierauf heute verzichtet.
Je nach Rezeptur und gewünschter Konsistenz werden stattdessen Vaseline oder Gummi Arabicum beigemischt. Geringe Mengen an ätherischen Ölen sorgen für einen angenehmen Duft im Bart.
Bayrische Bartwichse vs. Ungarische Bartwichse
Solltest du bereits mit dem Gedanken gespielt haben, dich mit einem Bartwachs einzudecken, bist du vermutlich bereits mit den Überbegriffen Bayrische und Ungarische Bartwichse in Berührung gekommen sein.
Im Wesentlichen unterscheiden sich diese beiden Produktgruppen in der Konsistenz: Ungarische Bartwichse hat aufgrund der enthaltenen Vaseline eine sehr weiche, cremige Konsistenz und lässt sich daher umfänglicher im Bart einarbeiten und ist eine hervorragende Lösung, um den Bart in seiner Gänze zu bändigen.
Ihr bayrisches Pendant, das auf Bienenwachs und gummi arabicum basiert, kommt dagegen deutlich zäher und fester daher. Es eignet sich vor allem für extreme Stylings, die ein Höchstmaß an Halt und Stabilität erfordern.
Bartöl vs. Bartbalsam
Bartbalsam, oft auch Beard Balm oder Bartpomade genannt, ist die perfekte Mischung aus Bartöl und Bartwachs. Es vereinigt die pflegenden Komponenten eines guten Bartöls mit den Styling-Qualitäten von Bartwachs.
Für wen ist Bartbalsam geeignet?
Ähnlich wie beim Bartwachs sollte dein Bart vor der Anwendung von Beard-Balm eine gewisse Länge mitbringen, da das Resultat bei einem Drei-Tage Bart nicht Allzu schön anzusehen ist.
Durch seinen hohen Pflegefaktor (Feuchtigkeitsversorgung der Haut sowieso Versorgung des Barthaars mit Nährstoffen) eignet es sich vor allem für Bartträger, die mit juckender, geröteter und/oder schuppiger Haut zu tun haben.
Das Balsam legt sich wie ein Film auf die Gesichtshaut und versorgt Haut und Haar mit allem, was sie brauchen. Auch, um deinen Bart in Form zu bringen, bietet sich der Balm als Stylingprodukt an. Hier kommt es jedoch darauf an, welcher Style dir vorschwebt.
Solltest du deinem Bart einen adretten Look verpassen und ihn etwas in Form bringen wollen, ist Bartbalsam das Mittel deiner Wahl. Für extremere Styles, die einen starken Halt erfordern, ist jedoch dringen zur Verwendung von Bartwachs zu raten, da dieses das Haar festigt und nach kurzer Einwirkungszeit bombenfest sitzt.
So wird Bartbalsam richtig angewendet
Nimm eine Fingerspitze des Balsams aus der Dose und verreibe es gut zwischen den Fingern, um es zu erwärmen. Anschließend verteilst du es geschmeidig in deinem Bart und massierst es in Haut und Haar ein.
Nach dem manuellen Auftragen verteilst du die Pomade mit einer Bartbürste im Bart, damit sie sich um jede Hülle schmiegen kann.
Was ist drin?
Wie bereits eingangs erwähnt, ist Bartbalsam im Endeffekt eine Mischung aus Bartöl und Bartwachs. Die meisten Produkte enthalten Folgende Zutaten.
- Bienenwachs
- Pflegebutter wie z.B. Shea-Butter
- Basisöle
- Ätherische Öle
Der Hauptunterschied zum Bartwachs ist in den verwendeten Basisölen zu finden. Ihr hoher Anteil macht die Masse deutlich cremiger und verleiht ihr ihre pflegende Wirkung.
Du willst mehr über Bartbalsam und seine Inhaltsstoffe erfahren und spielst mit dem Gedanken, dir deine eigene Rezeptur zu mixen? Dann findest du hier den richtigen Artikel dazu: Dein eigenes DIY Bartbalsam
Bildquelle: Mann mit großen Schnurrbart-Pfeiffe peus @ depositphotos.com