Die immer größer werdende Anzahl an Bartwuchsmitteln auf dem Markt trägt dieser Tatsache Rechnung. Ich möchte gemeinsam mit Dir in diesem Artikel einmal überprüfen, ob Bartwuchsmittel überhaupt hilfreich sind oder ob Dir nur das Geld aus der Tasche gezogen werden soll.
Der Bartwuchs entwickelt sich im Laufe der Jahre
Eine erfreuliche Nachricht direkt am Anfang. Der Bartwuchs eines Mannes verändert sich im Laufe seines Lebens und wird mit den Jahren immer stärker. Du kannst also nicht davon ausgehen, dass Dein Bartwuchs mit 20 genauso stark ist wie mit 30.
Wenn Du mit 20 noch keinen schönen Vollbart wachsen lassen kannst, kann sich dies in einigen Jahren von ganz alleine ändern.
Dennoch gibt es viele Menschen, welche darauf nicht warten möchten, sondern mit Hilfe von Bartwuchsmitteln dem eigenen Bartwuchs auf die Sprünge helfen wollen.
Bartwuchs ist von vielen Faktoren abhängig
Um Deinen Bartwuchs gezielt anzuregen kannst Du bereits einiges tun: Treibe Sport, ernähre Dich gesund und ausgewogen und versuche Stress so gut es geht zu vermeiden.
All diese Faktoren können den Bartwuchs auf ganz natürliche Weise anregen und somit auch regulieren. Dennoch möchten viele Leute mehr. Mehr Bart, mehr Fülle, mehr Geschwindigkeit.
Die Industrie hat dies selbstverständlich mitbekommen und wirft mittlerweile in beinahe erschreckender Geschwindigkeit immer neue Produkte auf den Markt, welche angeblich das Bartwachstum verbessern sollen.
Den Bart schneller wachsen lassen – geht das überhaupt?
Eine Frage, die sich nicht so einfach und unkompliziert beantworten lässt. Im Durchschnitt wachsen die Barthaare ungefähr um einen Zentimeter pro Monat. Die tatsächliche Wachstumsgeschwindigkeit hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
- Deinen Hormonen
- Den vorhandenen Nährstoffen
- Deinen genetischen Voraussetzungen
An den Punkten eins und drei kannst Du nicht wirklich etwas verändern. Anders sieht es hingegen mit Punkt zwei aus. Denn die vorhandenen Nährstoffe können durchaus von Dir beeinflusst werden.
Eine Tatsache, welche Dir auch von den verschiedenen Angeboten im Bereich der Bartwuchsmittel immer wieder verdeutlicht wird.
Eine Anmerkung in eigener SacheDu wirst feststellen, dass ich mich durchaus mit den verschiedenen Bartwuchsmitteln beschäftigt und mich auch auf die Suche nach Studien in diesem Bereich gemacht habe.
Dennoch muss ich vorweg schicken, dass ich weder ein Arzt noch ein Apotheker bin und alle meine Aussagen in diesem Text nicht als Beratung zu verstehen sind.
Verschiedene Bartwuchsmittel im Überblick
Grundsätzlich unterscheidet man bei den Bartwuchsmitteln zwischen drei verschiedenen Varianten. Zum einen die Präparate für die Innere Anwendung, welche für eine bessere Versorgung der Barthaare von Innen sorgen sollen.
Auf der anderen Seite die Präparate, welche direkt auf den Bart aufgetragen werden, um diesen so zu stärken. An dritter Stelle stehen die medizinischen Präparate, welche mittels spezieller chemischer Formeln den Haarwuchs und Bartwuchs anregen sollen. Betrachten wir alle drei Varianten einmal genauer.
Vitaminpräparate: Doping für den Bart von innen
Vitaminpräparate wie Beardilizer oder auch Beardactive werben mit den vielen wertvollen Inhaltsstoffen und mit der sehr guten Auswirkungen auf Deinen Bart. Sie versprechen unter anderem eine optimale Versorgung des Bartes mit allen wichtigen Mineralien und Vitaminen, damit dieser besser wächst und kräftiger wird.
Um diese Mittel bewerten zu können, sollten wir zunächst einmal einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen.
Diese bestehen bei Beardilizer oder auch Beardactive vor allem um komplexe Multi-Vitaminpräparate, welche durch verschiedene Nährstoffe und Mineralien ergänzt wurden. Enthalten sind unter anderem folgende Inhaltsstoffe bei beiden Präparaten:
- Vitamin A
- Vitamin C
- Vitamin E
- Calciumcarbonat
- Calcium
- Kaliumjodid
- und viele weitere mehr.
Betrachtet man diese Zusammensetzung einmal genauer, so unterscheiden sich die Mittel nur in Spuren von handelsüblichen Multivitamin-Präparaten, welche in Drogerien und Apotheken erhältlich sind.
Warum überhaupt Vitamine zusätzlich nehmen?
Grundsätzlich bin ich bei Dir, wenn Du dich fragst, warum Du Vitamine zusätzlich für den Bartwuchs zu Dir nehmen solltest. Schließlich nehmen wir in der Regel Tag für Tag ausreichend Vitamine mit der Nahrung auf.
Allerdings schwankt die Menge an Vitaminen und deren Nutzbarkeit durchaus von Tag zu Tag, sodass eine gleichmäßige Versorgung des Körpers nicht jeden Tag gegeben ist.
Allerdings ist ein gezieltes Bartwachstum nur über die Vitaminpräparate nicht effektiv zu erreichen. Die gute Versorgung des Körpers mit ausreichend Vitaminen kann sicherlich die Haar-Follikel stärken und somit den Bartwuchs grundsätzlich befördern, allerdings kann ein nicht vorhandener Bartwuchs sich durch die Mittel nicht plötzlich Bahn brechen.
Zudem sind viele dieser Präparate für die enthaltenen Inhaltsstoffe eindeutig zu teuer. Wenn Du dazu bedenkst, dass alle Vitamine, welche der Körper nicht verwenden und aufnehmen kann, diesen auf natürlichem Wege wieder verlassen, bezahlst Du viel Geld für im Endeffekt dann sehr teuren Urin.
Viele der Produkte sind überteuert
Wenn Du auf die Inhaltsstoffe von Produkten wie dem Beardilizer oder von Beardactive genauer betrachtest, wirst Du schnell feststellen, dass Du einen großen Teil der enthaltenen Vitamine deutlich günstiger zuführen kannst.
Ein guter Vitamin-B-Komplex angereichert mit Zink lässt sich in der Apotheke oftmals für einen Gegenwert von 5 Cent pro Tag erhalten. Kein Vergleich mit den Preisen der Bartwuchsmittel. Eine Aussage, welche auch von vielen Teilnehmern im Bartwuchs-Forum geteilt wird.
Tonics und Sprays: Wirkung direkt am Bart
Tinkturen und Sprays wie beispielsweise das Beard Growth Spray werden direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen und sollen an Ort und Stelle den Bartwuchs anregen und verbessern. Dabei wirken die Mittel vor allem auf die Haar-Follikel ein und versorgen diese mit den wichtigsten Nährstoffen.
Soweit klingt das System hinter den Sprays durchaus verständlich und nachvollziehbar. Insgesamt kann durch eine bessere Versorgung der Haarwurzel das Barthaar gesünder und somit widerstandsfähiger werden.
Ein schöner und durchaus erfreulicher Effekt, welcher jedoch leider keinen direkten Einfluss auf die Dichte des Bartwuchses nehmen kann. Denn ein unregelmäßiger und ungleichmäßiger Haarwuchs lässt sich auch mit einem solchen Mittel nur sehr eingeschränkt verbessern.
Ziehen wir doch einfach einmal einen Vergleich mit einem Garten: Wenn Du ein Beet wässerst, wachsen dort die Pflanzen besser und schneller. Wenn jedoch in diesem Beet oder an einer Stelle des Beetes keine Samen in der Erde liegen, kann auch die perfekte Bewässerung nichts bewirken.
Es kann also durchaus sein, dass sich ein solches Spray für den einen oder anderen Anwender lohnt, ein Wundermittel für einen perfekten Bartwuchs ist es allerdings nicht.
Wirken diese Mittel überhaupt?
An dieser Frage scheiden sich die Geister. Viele Menschen berichten, dass sie seit der Einnahme von Vitaminpräparaten oder auch durch den Einsatz verschiedener Tinkturen oder Sprays einen besseren Bartwuchs beobachten konnten.
Hierbei stellt sich immer die Frage der persönlichen Wahrnehmung. Wer oftmals viel Geld für diese Präparate ausgegeben hat, wünscht sich natürlich, dass diese wirken.
Dennoch ist nicht zu unterschätzen, dass viele der Präparate auf den verschiedenen Verkaufsseiten über hervorragende Rezensionen verfügen.
Gibt es Studien?
Es ist durchaus eine gute Idee sich auf Rezensionen im Internet zu verlassen und die Erfahrung anderer Menschen mit einem Produkt zu nutzen. Allerdings gibt es mittlerweile so viele Fake-Bewertungen auf den meisten Portalen, dass es immer schwieriger wird, diese fremden Erfahrungen richtig einzuordnen.
Eine gute und vergleichsweise seriöse Variante sind unabhängige Studien, welche zu den verschiedenen Mitteln in Auftrag gegeben wurden. Zu Tinkturen wie dem Beard Growth Spray sind leider keine Studien zu finden. Auch die verschiedenen Vitaminpräparate sind in ihrer Wirksamkeit nicht ausführlich und vor allem professionell getestet worden.
Einige der Präparate enthalten allerdings Biotin, welches durchaus einen Einfluss auf die Haare nehmen kann. In einer Studie wurde nachgewiesen, dass Biotin zumindest in der Lage ist den Haarausfall zu reduzieren, wenn auch nicht, den Haarwuchs gezielt zu bestärken.
Wenn Du die Studie nachlesen möchtest, findest Du diese unter folgender Verlinkung.
Alternativen aus der Medizin
Neben den oftmals sehr offensiv beworbenen Haarwuchsmitteln und Bartwuchs-Verbesserungen gibt es einige Präparate auf dem Markt, welche einen nachweisliche Wirkung besitzen. Die zwei bekanntesten darunter sind Minoxidil und Redensyl.
Minoxidil ist bereits seit vielen Jahren auf dem Markt erhältlich und ist als Mittel für Männer mit erblich bedingtem Haarausfall bekannt geworden. Dabei kann das Mittel durchaus beachtliche Erfolge aufweisen, auch wenn es nicht bei allen Männern gleichermaßen gut wirksam ist. Allerdings ist das Mittel auch gut verträglich und konnte auch in Langzeitstudien durchaus überzeugen.
Redensyl hingegen ist ein eher neues Präparat auf dem Markt, welches in seiner Wirkung Minoxidil deutlich überflügeln soll. Allerdings auch dieses Mittel wirkt nicht immer und bei jeder Person. Zudem sind noch keine Langzeitwirkungen bekannt.
Zu Minoxidil sind zudem mehrere Studien in Auftrag gegeben worden, welche die Wirksamkeit des Mittels bei Haarausfall aufzeigen konnten. Zudem wurde das Mittel auch im Bereich des Bartes angewandt, wo ebenfalls positive Effekte auf die Dichte und die Wuchsstärke des Bartes gemessen werden konnten.
In der Studie konnte zudem festgestellt werden, dass eine regelmäßige Pflege der Haare mit Produkten mit dem Inhaltsstoff Minoxidil diese deutlich widerstandsfähiger und kräftiger werden ließ.
Es gibt also durchaus Bartwuchsmittel auf dem Markt, welche eine deutliche Verbesserung des Bartwuchses bieten können. Allerdings muss immer auch dazu gesagt werden, dass es keine Garantie für eine Wirkung gibt und diese nicht bei allen Männern und Anwendern gleichermaßen stark auftritt.
Von fehlendem Bartwuchs zum Vollbart? Ist das möglich?
So ungern ich Dir in dieser Hinsicht auch alle Illusionen raube, ein solches Wundermittel gibt es einfach nicht. Es gibt Männer, die haben genetisch bedingt einen so geringen und schwachen oder ungleichmäßigen Bartwuchs, dass ein Vollbart in den meisten Fällen leider nur ein Traum bleiben wird.
Die verschiedenen Mittel sind vor allem für die Männer gedacht, welche den bereits vorhandenen Bartwuchs gezielt fördern und bestärken möchten.
Wenn Du genetisch nicht für einen Vollbart ausgestattet wurdest, solltest Du Dich an Deinem angenehm rasierten Gesicht erfreuen.Viele Männer wären durchaus neidisch, sich beispielsweise nicht täglich rasieren zu müssen.
Grundsätzlich rate ich eher nicht zum Einsatz von Bartwuchsmitteln, wenn Du noch in einem Alter bist, in welchem sich Dein Bart noch entwickelt und wachsen kann.
Auch kann ich dir nach der Recherche nicht unbedingt empfehlen, die hier beschriebenen Mittel zu testen, wenn es Dir nur darum geht Zeit zu sparen und einen schnelleren Bartwuchs zu erreichen.
Denn ein schöner Bart ist wie ein guter Wein, er braucht Zeit sich zu entwickeln.
Wenn du auf ein Mittel wie Minoxidil oder Redensyl zurückgreifen möchtest, solltest du dich im Vorhinein auch über mögliche Nebenwirkungen informieren. Diese können lokal und bei Bedarf angewandt werden und haben zumindest in Studien gezeigt, dass sie bei einem Teil der Probanden positive Wirkungen entfalten können.
Beardilizer und co: Top oder Flop?
Wenn man die Mittel Minoxidil und Redensyl einmal außen vor lässt, so bieten die anderen Produkte auf dem Markt zwar durchaus eine Wirkung, von den angeblichen Wunderwirkungen sind diese allerdings weit entfernt.
Sie können Bärte stärker und kräftiger machen, für Menschen ohne ausgeprägten Bartwuchs sind diese Mittel allerdings auch keine Lösung auf dem Weg zum eigenen Vollbart.
Darüber sollte mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung oder mit entsprechenden (billigeren) Nahrungsergänzungsmitteln, die positiv auf die Haargesundheit wirken, derselbe Effekt erzielt werden können.
Header Bildquelle: Man with pill in plastic jar and blister pack @ Tverdohlib.com (depositphotos.com)